Schwarmverhalten ist ein kollektives Verhalten von Lebewesen, insbesondere von Tieren, die sich in ähnlicher Art und Größe zusammenschließen und sich an einem Ort versammeln, sich gemeinsam bewegen oder in eine bestimmte Richtung wandern.

Der Begriff Schwärmen wird insbesondere auf Insekten angewandt, kann aber auch auf jedes andere Lebewesen oder Tier angewandt werden, das ein Schwarmverhalten zeigt. Der Begriff Flocking oder Murmuration kann sich speziell auf das Schwarmverhalten von Vögeln beziehen, Herding auf das Schwarmverhalten von Tetrapoden und Shoaling oder Schooling auf das Schwarmverhalten von Fischen.

Trotz dieser Beobachtungen in der Natur mag man dem Eindruck erliegen, Schwärme würden einem Anführer folgen. Dieser könnte für manche den Inbegriff von Kompetenz darstellen, war zur Annahme führt, dass alle Mitglieder des Schwarms sich an ihm orientieren. Bei der Beobachtung einer kleinen Gruppe scheint dies bestätigt zu werden. Wird die Gruppe / der Schwarm zu groß, kann sich die Tendenz in Richtung chaotisches Verhalten steigern. Ein wesentlicher Aspekt für die Interpretation der Beobachtung von Schwärmen liegt in der Definition eines Schwarms – abhängig von der Anzahl der Elemente / Mitglieder der Gruppe. Ein Problem, mit dem sich schon Aristoteles bei seinen Überlegungen bezüglich der Bestimmung eines Mittelwegs auseinandergesetzt hat – wie wir später noch sehen werden.

Bezüglich des scheinbar intelligenten Verhaltens eines Schwarms soll hier beispielhaft eine mögliche Simulation des Verhaltens eines Schwarms Vögel beschrieben werden. Diese einfachen Regeln kommen ohne Anführer aus.

  • Jeder Vogel orientiert sich im Flug am durchschnittlichen Aufenthaltsort der ihm nahen Vögel.
  • Seine Geschwindigkeit orientiert sich an der Geschwindigkeit der Nachbarn
  • Kommt er einem Gegenstand oder einem anderen Vogel zu nahe,ändert er die Richtung.
  • In der Nähe einer Starkstromleitung wird er langsamer.
  • Kommt er der Leitung noch näher, wird er landen.
  • Ein sitzender Vogel wird danach trachten, die Abstände zu den Nach- barn konstant zu halten.
  • Ist dies nicht möglich, wird der Vogel wegfliegen.
  • Ein sitzender Vogel wird wegfliegen, wenn eine Gruppe anderer Vögel in einer bestimmten Geschwindigkeit bei ihm vorbeifliegen.
  • Ein sitzender Vogel wird wegfliegen, wenn ein fliegender Vogel zu nahe kommt.

Daraus entsteht das Bild eines Schwarms, der sich scheinbar zielgerichtet und einem Plan folgend verhält.
(siehe online Demo: https://schwarm.freigedacht.at/)
Dies sind Regeln, die aus der Beobachtung eines Vogelschwarms ableitbar sind. Die Bezeichnung einer Menge Vögel als Schwarm obliegt den Beobachtenden. Manche werden eine Anzahl vom kaum mehr als 20 Vögel wohl nicht als Schwarm bezeichnen. Wobei bei dieser Simulation der Fall eintreten kann, dass das definierte Ziel, das ist, einen Platz auf der Hochspannungsleitung zu finden, mit einer hohen Anzahl von Vögeln nicht erreicht wird.