Dem Begriff der Intelligenz wird seit der Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz und den damit verbundenen Diskussionen im technischen und ökonomischen Kontext wesentlich größere Aufmerksamkeit zuteil als früher. Eigentlich gibt es bis heute keine klare Definition dafür. Allgemein geht man davon aus, dass ein gewisses Maß an Fähigkeit zur Lösung von Aufgaben mit Intelligenz verbunden wird.

Diese Art der Fähigkeit wird vor allem im Umfeld der Psychologie erforscht. Intelligenz selbst lässt sich nicht beobachten, allerdings ist es möglich, kognitives und auf Wissen begründetes Verhalten zu einem gegebenen Zeitpunkt in der Form von Tests abzufragen.

Wirft man einen Blick auf sprachliche Wendungen, in denen Tiere als Synonyme für Dummheit verwendet werden, könnte man davon ausgehen, dass Mensch der Ansicht ist, das einzig intelligente Wesen auf diesem Planeten zu sein. Die an anderer Stelle bereits erwähnte Evolutionstheorie Darwins war wohl Anlass, dass in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts viele Naturforscher die Klugheit von Tieren zu untersuchen begannen, um eine mögliche Verwandtschaft von Tier und Mensch feststellen zu können.

So berichtet Vance Packard in seinem Buch „Der Mensch im Affen“ über psychologische Tests, in denen eine Gruppe von Studenten gegen eine Gruppe weißer Mäuse anzutreten hatte. Aufgabe dieses Tests war es, den Weg durch ein gleichartiges Labyrinth möglichst schnell zu finden. (Packard, 1963, S 5) Diese Tatsache wäre wohl nicht erwähnenswert, hätten die Studenten diese Aufgabe rascher erledigt, als die weißen Mäuse.

Der Mensch sieht sich also damit konfrontiert, nicht die einzige intelligente Spezies auf diesem Planeten zu sein. Die Ausprägung von Intelligenz bei Tieren wird seit damals schließlich in drei Arten von Verhalten unterteilt.

Einerseits Handlungen vom Instinkt gesteuert, weiters erlernte Verhaltens- weisen (Dressur – diese Art des Lernens begegnet uns wieder in Form des Reinforcement Learnings) und schließlich durch Vernunft bedingte Handlungen. (Packard, 1963, S 15)

In der Psychologie unterscheidet man heute verschiedene Formen von Intelligenz, wobei jede Form eine spezifische Fähigkeit in den Vordergrund stellt. Häufig findet man die Ansicht, dass mittels einer Anzahl von sieben unterschiedlichen Faktoren ein Gesamtbild von Intelligenz dargestellt werden kann: (Süß, 2003)

  • Raumvorstellung – räumlich-visuelle Aufgaben
  • Erkennen der Relationen von Objekten
  • mathematisch – rechnerische Fähigkeiten
  • mechanische Gedächtnisleistung
  • logisches Denken – Fähigkeit vom Einzelfall auf Allgemeines zu schließen
  • Sprachverständnis – richtig verstehen und interpretieren
  • Wortflüssigkeit – verwenden von Umschreibungen, Synonymen